Zucchetti

Zucchetti

Zuchhetti gehören zu den Sommerkürbissen. Sie brauchen viel Platz und wachsen im Hochsommer sehr schnell. Botanisch gesehen gehört sie zu den Beeren. Sie ist mit dem Kürbis, aber auch mit den Melonen und Gurken verwandt.

Bei den Zucchetti gibt es sowohl männliche als auch weibliche Blüten an derselben Pflanze. Sie werden durch Insekten bestäubt. Dazu wird durch das Insekt Pollen von der männlichen zur weiblichen Blüte transportiert, und danach bildet sich bei der bestäubten Blüte eine Frucht. Wie unten beschrieben, können Zucchetti auch von Hand bestäubt werden.

Steckbrief

Schwierigkeit einfach
Geeignet für Anzucht in Topf ja
Pflanzengruppe Fruchtgemüse
Pflanzenfamilie Kürbisgewächs
Nährstoffbedarf Starkzehrer
Standort sonnig, warm, windgeschützt
Boden humusreicher Boden
Wasserbedarf hoch, Mulch sorgt für Bodenfeuchtigkeit
Winterhärte nicht winterhart, kälteempfindlich ab 10°C
Wuchshöhe bis zu 40cm
Lebensdauer einjährig
Vermehrung Samen
Befruchtung nur Fremdbefruchtung, braucht mindestens 2 Pflanzen für Früchte
Keimfähigkeit der Samen 4-5 Jahre

Aussaatkalender

J F M A M J J A S O N D
Im Haus säen x x
Auspflanzen x x
Aussäen x x
Ernten x x x x

Anbau und Pflege

Anzucht

Die Setzlinge werden ca. 4 Wochen vor dem Auspflanzen drinnen gesät. Vor dem Säen können die Samen 24h in lauwarmen Wasser vorgequellt werden, dann keimen sie besser. Zucchetti wird direkt in einen Topf von ca 5-8cm Durchmesser gesät. Es werden immer 2-3 Samen pro Topf gesät, und danach wird der stärkste Setzling behalten, und die anderen ausgemacht. Sobald die Pflanze mehrere Blätter hat, kann sie ausgepflanzt werden, jedoch frühstens nach den letzten Frösten, was bei uns nach den Eisheiligen Mitte Mai ist. Vor dem Aussetzten sollten die Pflanzen abgehärtet werden. Kompost kann vorher eingearbeitet werden. Überständige Pflanzen, also solche die schon mehr als 3 echte Blätter hat, sollten nicht ausgepflanzt werden. Den Setzlingen beim Aussetzten genügend Platz lassen, und beachten, dass kriechende Sorten mehr Platz benötigen. Die Pflanzen sollten vorsichtig behandelt werden, damit die empfindlichen Wurzeln nicht verletzt werden. Sie werden tief eingepflanzt, s.d. die untersten Blätter knapp über dem Boden liegen, und die Pflanze kann leicht angehäufelt werden.

Nach den letzten Frösten und wenn der Boden warm ist, kann direkt ins Beet gesät werden.

Pflege

Bester Standort ist am Fuss eines Komposthaufens, wegen dem hohen Nährstoffbedarf der Zucchetti. Wenn die Pflanze langsam wächst, kann Dünger gegeben werden. Es empfiehlt sich, während der Wachstumsphase die Zucchetti zweimal mit Pflanzenjauche zu düngen (zB Beinwell- oder Brennesseljauche).

Da der Wasserbedarf hoch ist, sollte gemulcht werden, damit der Boden immer schön feucht bleibt. Ausserdem sollte regelmässig gegossen werden. Der Wasserbedarf ist vor allem während der Blüte hoch. Der Boden sollte nie austrocknen. Mulch hilft der Pflanze, da sich die Wurzeln nur oberflächlich ausbilden. Zucchetti hat den höchsten Nährstoffbedarf während des Fruchtwachstums. Dann ist auch der Wasserbedarf am grössten. Gibt es während des Fruchtwachstums Wassermangel, so können sich die Früchte verformen und bitter werden. Die Pflanzen sollten möglichst am Morgen gegossen werden.

Zucchetti stellt bei Temperaturen von <10°C das Wachstum ein, und hat am liebsten Temperaturen von 18-24°C. Während die Pflanze noch klein ist, sollte regelmässig die Erde gelockert werden. Um zu verhindern, dass der Stamm der Pflanze umknickt, kann er mit einem Stock stabilisiert werden.

Bestäubung von Hand

Die Zucchetti werden durch Insekten bestäubt. Wird die Zucchetti in einem Gewächshaus angebaut, muss also je nachdem von Hand bestäubt werden, damit sich Früchte bilden. Die männlichen Blüten haben im Gegensatz zu den weiblichen Blüten keine Schwellung/Fruchtknoten am Stängelende. Aus dieser Schwellung bildet sich bei befruchteten Blüten die Frucht. Die Pflanze bildet zuerst die männlichen Blüten, und erst später wenn die Temperaturen genügend hoch sind und die Pflanze genügend stark ist bilden sich auch weibliche Blüten.

Für die Befruchtung von Hand nimmt man eine männliche Blüte und löst die Blütenblätter ab, um die Staubgefässe freizulegen. Danach wird die männliche Blüte in eine weibliche Blüte geschoben, so dass der Pollen auf die Narbe der weiblichen Blüte gelangt. Will man später Samen nehmen oder sicher sein, dass kein Insekt die Blüte nochmals bestäubt, so wird noch die befruchtete Blüte zusammengebunden.

Topfkultur

Zucchetti kann auch auf dem Balkon und in Töpfen gezogen werden, was aber nicht ganz einfach ist. Der Topf/Gefäss sollte mindestens ein Fassungsvermögen von 60-90l haben. Damit die Pflanzen nicht den ganzen Balkon zuwuchern, können die Triebe geschnitten werden.

Saattiefe [cm] 2-3
Keimdauer [Tage] 8-14
Keimtemperatur [°C] mind. 20°C
Keimart Dunkelkeimer
Reihenabstand [cm] 100
Pflanzenabstand [cm] 100
Kulturzeit 5 Wochen nach Pflanzung erste Früchte

Mischkultur und Fruchtfolge

Gute Nachbarn Basilikum, Stangenbohne, Buschbohne, Zwiebel, Erbsen, Tomate, Bohnen, Mais
Schlechte Nachbarn Gurke, Dill, Kartoffel
Vorfrucht Gründüngung, Hülsenfrüchte, Radieschen, Spinat, Nüsslersalat, Kohlrabi, Kopfsalat
Nachfrucht Gründüngung, Nüsslersalat, Spinat, Buschbohne

Schädlinge und Pflanzenschutz

Bei feuchtem Wetter ist vorallem die Schnecke ein Problem, die sogar während nur einer Nacht eine ganze Pflanze kahlfressen kann. Im Gewächshaus kann die weisse Fliege und die Spinnmilbe zum Problem werden. Die Fuss- und Wurzelfäule ist vor allem bei nassem Wetter und zuviel Giessen ein Problem.

Durch Giessen, Düngen und gute Luftzirkulation kann echtem Mehltau vorgebeugt werden. Echter Mehltau ist vorallem bei heissem und trockenem Wetter ein Problem. Meistens werden vor allem ältere oder beschattete Blätter befallen, die jungen Blätter bleiben gesund. So kann die Pflanze weiterhin Früchte bilden und einen guten Ertrag geben.

Fallen die weiblichen Blüten nach ein paar Tagen ab, so ist das ein Zeichen dafür, dass die Blüten nicht bestäubt werden konnten.

Viren können durch Blattläuse und durch Kontakte, also zB beim Ernten, übertragen werden. Viren an der Zucchetti sind das Gurkenmosaikvirus, Zucchinigelbmosaikvirus und das Wassermelonenmosaikvirus. Alle Viren betreffen die Blätter und auch die Früchte. Zeichen für eine Viruserkrankung sind blasenartig aufgewölbte Flecken auf den Blättern. Das Gurkenmosaikvirus ist tödlich für die Pflanze.

Meistens sind die Zucchetti aber robust gegen Krankheiten und Schädlinge.

Zu anderen Kürbisgewächsen sollte eine Fruchtfolge von mindestens 4 Jahren eingehalten werden.

Schädlinge Schnecke, weisse Fliege, Spinnmilbe, Blattlaus
Krankheiten echter Mehltau, Fuss- und Wurzelfäule, Gurkenmosaikvirus, Wassermelonenmosaikvirus, Zucchinigelbmosaikvirus, Mosaikvirus

Ernte und Verwendung

Zucchetti werden geerntet, solange sie noch klein (ca 12-25cm) sind. Lässt man sie zu gross werden, schmecken sie wässrig und fad. Erntet man regelmässig, wird die Pflanze dazu angeregt weitere Früchte zu bilden. Auch die Zucchetti-Blüten können gegessen werden. Werden die Früchte unreif geerntet, sind sie nicht lange lagerfähig.

Bittere Früchte sollten nicht gegessen werden, da diese den giftigen Bitterstoff Cucurbitacine enthalten können. Bittere Früchte können sich durch Wassermangel, aber auch durch Verkreuzung mit Zierkürbissen bilden.