Gurke

Gurke

Gurken gehören zu den Beerenfrüchten, bei denen die Samen im Fruchtfleisch sind. Einlegegurken (auch Cornichon genannt), sind eigentlich nichts anderes als junge Gurken. Es gibt aber auch spezielle Sorten, die nur kleine Früchte bilden. Salatgurken sind meist rankend, während Einlegegurken auf dem Boden liegen. Einlegegurken eignen sich besser für den Anbau draussen, während Salatgurken besser im Treibhaus wachsen.

Ältere Sorten bilden sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus. Werden die weiblichen Blüten befruchtet, so bildet sich ein bitterer Geschmack aus. Für einen besseren Geschmack sollten bei diesen Sorten die männlichen Blüten entfernt werden. Neuere Sorten bilden aber nur noch weibliche Blüten aus, und brauchen keine Bestäubung für die Fruchtbildung. Bei diesen Sorten bildet jede Blüte eine Frucht.

Steckbrief

Schwierigkeit mittel
Geeignet für Anzucht in Topf ja
Pflanzengruppe Fruchtgemüse
Pflanzenfamilie Kürbisgewächs
Nährstoffbedarf Starkzehrer
Standort sonnig, warm, windgeschützt
Boden humoser, nährstoffreicher Boden
Wasserbedarf hoch, am Morgen giessen
Winterhärte nicht frosthart
Wuchshöhe Triebe werden 1-4 m lang
Lebensdauer einjährig
Vermehrung Samen
Befruchtung Fremdbestäubung durch Insekten
Keimfähigkeit der Samen 4-6 Jahre

Aussaatkalender

J F M A M J J A S O N D
Im Haus säen x x x
Auspflanzen x x x
Aussäen x x
Ernten x x x x x x

Anbau und Pflege

Anzucht

Damit Gurken keimen, brauchen sie viel Wärme und Feuchtigkeit. Die Samen werden senkrecht in die Erde gesteckt, damit sie nicht faulen. Gurken sollten direkt in Töpfe gesät werden, und nicht pikiert werden. Pro Topf (Durchmesser mindestens 8cm) werden 2-3 Samen gesät, und es wird danach jeweils nur die stärkste Pflanze stehen gelassen. Nach dem Keimen sollten die Pflanzen bei ca 18-20° etwas kühler gestellt werden. Ca. 2-3 Wochen nach der Aussaat können die Pflanzen ins Beet gesetzt werden. Dabei sollte der Boden genügend warm sein, und keine Frostgefahr mehr bestehen. Vor dem Auspflanzen die Pflanzen abhärten. Ist nach den 3-4 Wochen die Witterung draussen noch nicht genügend warm, sollten die Pflanzen in einen grösseren Topf gesetzt werden. Denn es ist wichtig, das die Pflanzen schnell wachsen können. Haben die Setzling vor dem Aussetzten schon zu viele Laubblätter und sind damit überständig, sollten sie nicht ausgepflanzt werden. Denn sie sind oft nicht sehr robust und können sich nur schwer an die Bedingungen draussen gewöhnen. Gurken sollten bei der Pflanzung idealerweise 2 Laubblätter haben, maximal 3-4. Die Wurzeln der Setzlinge sind empfindlich und sollten daher vorsichtig behandelt werden. Auch später sollte beim Hacken aufgepasst werden: Gurken bilden nur oberflächliche Wurzeln. Vor dem Auspflanzen kann Kompost in das Pflanzloch gefüllt werden.

Pflege

Kletternde Sorten sollten mit einer Kletterhilfe versehen werden. Erreicht die Pflanze das Ende der Kletterhilfe, kann die Triebspitze abgeschnitten werden. Seitentriebe können entfernt werden, nachdem sich an den Seitentrieben Gurken, bzw. Blüten gebildet haben. Somit entwickelt sich pro Seitentrieb eine Frucht. Gurken, die am Boden gelassen werden, werden nach 4 Blättern entspitzt. Die entstehenden Seitentriebe werden auf dem Boden verteilt, und entspitzt, sobald die freie Fläche bedeckt ist.

Gurken sollten nicht austrocknen, und müssen daher regelmässig gegossen werden. Gegen das Austrocknen kann eine Mulchschicht helfen. Während dem sich Früchte bilden kann alle 2 Wochen gedüngt werden, zB mit Pflanzenjauche. Besonders sollten die Pflanzen gedüngt werden, wenn die Blätter blass aussehen. Sie haben einen hohen Kaliumbedarf, daher eignet sich vorallem Beinwelljauche gut für die Düngung.

Einlegegurken müssen je nach Sorte bestäubt werden. Gurken brauchen warme Temperaturen: sie wachsen erst ab ca 12°C.

Veredelung von Gurken auf Kürbissen

Gurken können auf Kürbissen veredelt werden. Die Gurke wird dazu ca 1 Woche vor dem Kürbis ausgesät, da sie etwas grösser sein muss. Hat sich das erste Laubblatt der Unterlage (Kürbis) gebildet, und das erste Laubblatt der Gurke einen Durchmesser von 5 cm, kann mit der Veredelung begonnen werden. Dazu wird ca 1 cm unterhalb der Keimblätter vom Kürbis schräg von oben nach unten mit einer Rasierklinge ein Schnitt von ca 1 cm Tiefe gemacht. Bei der Gurke wird derselbe Schnitt gemacht, allerdings von unten nach oben. Die Pflanzen passen nun ineinander, sie werden verbunden und der Schnitt wird mit Alufolie verbunden. Dann werden die Pflanzen in denselben Topf gesetzt. Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, setzt man eine Plastikbeutel auf den Topf. Nach einigen Tagen wird der Plastiksack nach und nach entfernt. Wieder einige Tage später werden Seitentriebe vom Kürbis abgeschnitten. Die untersten Blätter der Unterlage werden aber belassen. Nach ca 14 Tagen sind die beiden Pflanzen gut miteinander verbunden. Dann können die Wurzeln der Gurke abgeschnitten werden. Jetzt kann die Pflanze abgehärtet werden. Nach dem Auspflanzen werden noch die letzten Blätter vom Kürbis entfernt. Als Unterlage eignet sich besonders ein Kürbis, der resistent gegen Bodenpilz ist. Als Ergebnis der Veredelung hat man eine grosse und frühe Ernte von Gurken.

Saattiefe [cm] 1
Keimdauer [Tage] 5-10
Keimtemperatur [°C] mindestens 13°C, optimal sind 25-28°C
Keimart Dunkelkeimer
Reihenabstand [cm] 120
Pflanzenabstand [cm] 40
Kulturzeit erste Ernte nach 8-9 Wochen

Mischkultur und Fruchtfolge

Kohlgewächse sind eine schlechte Vorfrucht. In heissen und trockenen Lagen ist der Mischanbau mit Mais gut. Hat es viel Wind, ist der Mischanbau mit Stangenbohnen oder Mais von Vorteil, oder aber ein anderes hochwachsendes Gemüse, dass vor Wind schützt. Der Mischanbau mit Basilikum hilft als Vorbeugung gegen den Befall von Mehltau.

Gute Nachbarn Basilikum, Stangenbohne, Buschbohne, Dill, Fenchel, Stangensellerie, Knollensellerie, Kohlgewächse, Kopfsalat, Zwiebel, Erbsen, Koriander, Mais, Rande, Sonnenblume, Spargel, Zwiebel
Schlechte Nachbarn Rettich, Radieschen, Kartoffel, Tomate
Vorfrucht Kohlrabi, Meerrettich, Radieschen, Rettich, Getreide, Hülsenfrüchte, Lauch, Stangensellerie, Knollensellerie
Nachfrucht Endivie, Nüsslersalat, Spinat, Wurzelpetersilie, Gründüngung

Schädlinge und Pflanzenschutz

Schnecken fressen vorallem die noch kleinen Setzlinge gerne. Im Gewächshaus kann es zu Befall von weissen Fliegen und Spinnmilbe kommen. Wurzelfäule tritt vorallem in feuchten Sommern vor. Gegen Bodenpilze und andere Bodenkrankheiten hilft die Veredelung.

Falscher Mehltau tritt vorallem auf, wenn die Nächte kühl und feucht sind. Als Vorbeugung hilft es, wenn die Pflanzen am Abend trocken sind, und daher am Morgen gegossen wird. Ausserdem sollten nie die Blätter gegossen werden, sondern immer direkt der Stängel. Ein Rankgitter dabei, dass die Blätter abtrocknen. Falscher Mehltau zeigt sich durch gelbe Flecken, die scharf abgetrennt sind. Die Flecken werden braun, und irgendwann stirbt das ganze Blatt ab. Befallene Blätter sollten entfernt werden.'

Echter Mehltau ist seltener. Die Blätter sind wie bestäubt, und können abgewischt werden. Er tritt vor allem bei Trockenheit auf. Er kann durch regelmässiges Giessen, Düngen und gute Luftzirkulation vorgebeugt werden.

Um gegen Bodenkrankheiten vorzubeugen, sollte eine 4 jährige Fruchtfolge eingehalten werden.

Schädlinge Schnecke, weisse Fliege, Spinnmilbe
Krankheiten echter Mehltau, falscher Mehltau, Wurzelfäule, Gurkenmosaikvirus, Fusarium-Stängelgrundfäule, Blattfleckenkrankheit, Botrytis, Fuss- und Wurzelfäule, Mosaikvirus

Ernte und Verwendung

Gurken können oft geerntet werden, dann bilden sich viele neue Früchte. Sie können schon geerntet werden wenn sie noch klein sind. Sie sollten erst geerntet werden, wenn die Pflanze abgetrocknet und nicht mehr nass ist. Werden die Früchte gelb, wurde zulange mit der Ernte gewartet. Dann sollten sie unbedingt geerntet werden, da sie ansonsten das Wachstum der anderen Früchte bremsen. Einlegegurken sollten möglichst jung geerntet werden, wenn sich noch nicht viele Samen gebildet haben.

Einlegegurken können in Essig eingelegt werden und so konserviert werden. Dazu wird der Essig 1:1 oder auch 1:2 mit Wasser verdünnt. Die Essig-Wasser-Mischung wird aufgekocht und in sterile Gläser gegossen. Die Gurken werden danach ins Glas gegeben, und müssen mit der Mischung bedeckt sein. Gewürzt werden kann mit Dill, Senf- und Pfefferkörnern. Die Gläser werden verschlossen, und danach noch bei ca 90°C 30 Minuten sterilisiert.