Rettich

Rettich

Rettich ist mit dem Radieschen verwandt und die beiden können sich auch verkreuzen. Die Wurzeln können bis zu 30 cm tief werden und haben eine weisse, schwarze oder rötliche Farbe. Rettich kann roh gegessen werden. Die Pflanze bildet im ersten Jahr eine Rübe. Wird die Rübe nicht nach dem ersten Jahr geerntet, so schosst die Pflanze im zweiten Jahr und bildet violette oder weisse Blüten, aus denen sich danach Samen bilden.

Rettiche können auch als Keimsprossen gezogen und geerntet werden. Sie keimen gut auf feuchter Watte. Sie keimen schnell und bilden lange Sprossen mit grossen Keimblättern. Erntereif sind die Sprossen schon nach 5-9 Tagen.

Steckbrief

Schwierigkeit einfach
Geeignet für Anzucht in Topf ja
Pflanzengruppe Wurzelgemüse
Pflanzenfamilie Kreuzblütler
Nährstoffbedarf Mittelzehrer
Standort sonnig bis halbschattig
Boden humusreicher, tiefgründiger, gut wasserhaltender Boden
Wasserbedarf mittel bis hoch
Winterhärte je nach Sorte bedingt winterhart
Wuchshöhe 30-100 cm
Lebensdauer ein- bis zweijährig
Vermehrung Samen
Befruchtung Fremdbefruchtung durch Insekten
Keimfähigkeit der Samen mindestens 6 Jahre

Aussaatkalender

J F M A M J J A S O N D
Im Haus säen x x
Auspflanzen x
Aussäen x x x x x x x
Ernten x x x x x x x x

Anbau und Pflege

Anzucht

Rettich wird meist direkt ausgesät. Dazu werden pro Pflanzloch jeweils 2 Samen gesät. Nach der Keimung wird nur die stärkere Pflanze stehen gelassen. Stehen die Rettiche zu nahe beieinander, können sie umgepflanzt werden.

Pflege

Rettich hat einen hohen Borbedarf. Hat die Pflanze einen Bormangel, so bilden sich Risse in der Rübe. Die Pflanzen vertragen keinen frischen Mist. Es kann während der Kultur 2 Mal mit Pflanzenjauche gedüngt werden, jeweils im Abstand von 4 Wochen nach der Aussaat, und danach nochmals nach 4 Wochen.

Rettich hat es nicht gerne wenn es zu warm oder zu trocken ist. Bei diesen Bedingungen schiesst er eher. Auch zu tiefe Temperaturen (längere Zeit <12°C) können das Schiessen fördern. Die Pflanzen sollten nicht zu stark gewässert werden, da sie ansonsten vor allem Blätter bilden. Ist es aber zu trocken, können die Wurzeln scharf werden. Wenn der Boden zu schwer und verdichtet ist, können sich deformierte Rüben bilden. Daher sollte der Boden gut gelockert werden. Wer das ganze Jahr hindurch Rettich ernten will, kann ca alle 3 Wochen aussäen.

Saattiefe [cm] 2-3
Keimdauer [Tage] 8-10
Keimtemperatur [°C] 15-20°C
Keimart Dunkelkeimer
Reihenabstand [cm] 20-35
Pflanzenabstand [cm] 10-15
Kulturzeit 40-90 Tage

Mischkultur und Fruchtfolge

Gute Nachbarn Stangenbohne, Buschbohne, Erbsen, Nüsslersalat, Grünkohl, Kapuzinerkresse, Kerbel, Mangold, Petersilie, Pflücksalat, Erdbeere, Kresse, Stangensellerie, Knollensellerie, Spinat, Kopfsalat, Gartenkresse, Kohlgewächse, Kohlrabi, Karotte, Tomate
Schlechte Nachbarn Gurke, Zucchetti, Zwiebel
Vorfrucht Erbsen, Buschbohne, Spinat, Pflücksalat
Nachfrucht Spinat, Kürbis, Lauch

Schädlinge und Pflanzenschutz

Erdflöhe fressen runde Löcher in die Blätter. Schnecken können die Wurzeln fressen. Die Wurzeln sind dann noch essbar, sehen aber nicht mehr so schön aus. Kulturnetze können die kleine Kohlfliege, Erdflöhe und den Kohlweissling fernhalten. Die Kohlfliege und auch die Rettichfliege können Wurmstichigkeit verursachen. Falscher Mehltau tritt vor allem auf wenn die Pflanzen zu dicht beieinander stehen. Rettichschwärze wird durch zu viel Kalk oder zu viel frischen Mist gefördert. Auf Beeten, in denen im Vorjahr Kohlhernie, Verticillium-Welke oder Rettichschwärze aufgetreten sind, sollte Rettich nicht angebaut werden.

Um Krankheiten vorzubeugen, sollte zu anderen Kreuzblütlern eine Fruchtfolge von 3 Jahren eingehalten werden.

Schädlinge Erdfloh, Schnecke, Kohlfliege, Kohlweissling
Krankheiten Kohlhernie, Rettichschwärze, falscher Mehltau, echter Mehltau, Verticillium-Welke

Ernte und Verwendung

Früh- und Sommerrettiche werden frisch verzehrt, Winterrettiche können wie Karotten in Sand gelagert werden. Je frischer der Rettich, desto milder ist er. Möchte man lieber scharfen Rettich, so sollte der Rettich länger im Garten stehen gelassen werden und erst später geerntet werden. Wartet man aber zu lange, werden Rettiche holzig. Im Herbst muss vor den ersten Frösten geerntet werden.