Spinat

Spinat

Spinat ist die ideale Vor- und Nachkultur für andere Gemüse und leicht anzubauen. Er kann das ganze Jahr über angebaut und geerntet werden. Spinat kann roh gegessen werden, wird aber meist gekocht. Es gibt männliche, weibliche und zwittrige Pflanzen. Ausserdem gibt es monözische Sorten mit nur weiblichen Pflanzen. Monözische Sorten schiessen meist erst später im Vergleich zu anderen Sorten.

Steckbrief

Schwierigkeit einfach
Geeignet für Anzucht in Topf ja
Pflanzengruppe Blattgemüse
Pflanzenfamilie Gänsefussgewächs
Nährstoffbedarf Mittelzehrer
Standort sonnig bis halbschattig
Boden humoser, tiefgründiger, gut wasserhaltender Boden
Wasserbedarf normal, junge Pflanzen dürfen nicht austrocknen
Winterhärte winterhart, verträgt leichte Fröste
Wuchshöhe 30 cm
Lebensdauer einjährig
Vermehrung Samen
Befruchtung Fremdbefruchtung durch den Wind
Keimfähigkeit der Samen 4-5 Jahre

Aussaatkalender

J F M A M J J A S O N D
Im Haus säen
Auspflanzen
Aussäen x x x x x
Ernten x x x x x x x x x

Anbau und Pflege

Anzucht

Spinat braucht vor der Aussaat eine sorgfältige Bodenvorbereitung. Der Boden sollte nicht zu locker sein. Wird der Boden erst kurz vor Aussaat umgegraben, sollte er vor der Aussaat zusammengedrückt werden. Spinat keimt nur, wenn er engen Kontakt mit dem Boden hat. Damit die Samen keimen muss der Boden feucht sein. Die Samen werden gerne von Vögeln gepickt, dagegen hilft das Abdecken mit Folie. Spinat wächst am besten an kurzen Tagen und bei niedrigen Temperaturen, und er geht in Blüte wenn die Tage lang werden. Daher im Sommer am besten im Schatten ansäen, und schossresistente Sorten wählen. Für eine fortlaufende Ernte kann alle 2 Wochen ausgesät werden. Will man Spinat überwintern, sollte er Ende August bis Mitte September gesät werden. Er überwintert ab besten, wenn er bereits 2-4 Laubblätter hat. Wird später ausgesät, so sind die Pflanzen zu klein und noch nicht gut eingewurzelt, was sie frostempfindlich macht. Spinat wird vereinzelt, wenn die Sämlinge gross genug zum Anfassen sind.

Pflege

Auf schwerem Boden wächst Spinat schlecht und schiesst schnell in die Höhe. Spinat verträgt grosse Hitze im Sommer schlecht und schosst dann. Ausserdem schosst Spinat bei Trockenheit, daher gut giessen. Auch entscheidend für eine Blüte ist die Tageslänge: je länger der Tag, desto eher blüt der Spinat. Er sollte nicht zu stark gedüngt werden, da sich ansonsten das giftige Nitrat und die Oxalsäure anreichert. Wurden im Vorjahr Hülsenfrüchte auf demselben Beet angepflanzt kann auf eine Düngung verzichtet werden. Ebenfalls sollte nicht gedüngt werden, wenn die Vorkultur schon stark gedüngt wurde.

Saattiefe [cm] 1-3
Keimdauer [Tage] 10-14
Keimtemperatur [°C] 15°C
Keimart Dunkelkeimer
Reihenabstand [cm] 2-35
Pflanzenabstand [cm] 5-10
Kulturzeit im Sommer 4 Wochen, Winter bis zu 12 Wochen

Mischkultur und Fruchtfolge

Spinat ist ein guter Mischkulturpartner, einzige Ausnahme bilden die Hülsenfrüchte, da sie gemeinsame Krankheitsanfälligkeiten zeigen. Ausserdem kann er auch als Gründüngungpflanze gebraucht werden, da sie tiefe Wurzeln bilden (bis zu 120 cm tief) und so den Boden lockern, aber auch aus tiefen Bodenschichten Nährstoffe an die Oberfläche transportieren.

Gute Nachbarn Kohlrabi, Karotte, Erdbeere, Kohlgewächse, Pastinake, Radieschen, Rettich, Kopfsalat, Tomate, Kartoffel, Grünkohl
Schlechte Nachbarn Mangold, Rande, Blumenkohl, Hülsenfrüchte
Vorfrucht Gurke, Pflücksalat, Erbsen, Kartoffel
Nachfrucht Nüsslersalat, Stangenbohne, Chinakohl, Chicorée, Kartoffel, Fenchel, Kohlrabi, Kohlgewächse

Schädlinge und Pflanzenschutz

Zu dichte Aussaat kann zu Blattfäule führen. Sind die Blätter gelblich und die Blattränder braun kann das an Kalimangel liegen. Wenn die Pflanzen klein bleiben und danach schnell schiessen liegt das an einem Nährstoffmangel, meist Stickstoffmangel. Pilzkrankheiten, wie z.B. falscher Mehltau, kommen meist bei zu dichtem Stand und bei zu viel Wasser vor. Falscher Mehltau äussert sich durch helle, leicht aufgewölbte Blattflecken an der Oberseite der Blätter. Auf der Blattunterseite bildet sich ein grau-violettes Pilzgeflecht. Bei Befall sollte eine Anbaupause von mindestens 3 Jahren eingehalten werden. Ausserdem hilft eine gute Luftzirkulation, indem die Pflanzen nicht zu nahe beieinander stehen. Kranke Blätter sollten entfernt und entsorgt werden. Zu anderen Gänsefussgewächsen sollte eine Anbaupause von 3 Jahren eingehalten werden. Bei Mischkultur müssen nicht so lange Anbaupausen eingehalten werden.

Schädlinge
Krankheiten Blattfleckenkrankheit, falscher Mehltau, Papierfleckenkrankheit, Gurkenmosaikvirus

Ernte und Verwendung

Wenn die Blätter ca. 5 cm lang sind, und es an der Pflanze 6 Blätter hat, können einige der äusseren Blätter geerntet werden. Bei Ernte ca. 2.5 cm über dem Boden abschneiden, meist treiben sie dann nochmals aus. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Herz der Pflanze nicht verletzt wird bei der Ernte. Junge Blätter sind zarter. Erntet man die Blätter zu spät, schmecken sie herb und bitter. Werden die Wurzeln nach der Ernte im Boden gelassen, kann das Wachstum von benachbarten Pflanzen gefördert werden. Spinat wird meistens gekocht, er kann aber auch roh gegessen werden. Nur wieder aufgewärmt werden sollte er nicht, da sich sonst das giftige Nitrit bildet. Spinat kann zur Lagerung eingefroren werden.