Rande

Rande

Die Rande gilt als blutreinigend, blutbildend und verdauungsfördernd. Rande wurde wie der Mangolde aus der wilden Rübe gezüchtet. Die Züchtung der wilden Rübe Richtung Blattgemüse ergab den Mangold, während die Züchtung nach der Rübe zur Rande führte. Es gibt viele verschiedene Randensorten, die sich in Form und Farbe unterscheiden.

Steckbrief

Schwierigkeit mittel
Geeignet für Anzucht in Topf ja
Pflanzengruppe Wurzelgemüse
Pflanzenfamilie Gänsefussgewächs
Nährstoffbedarf Mittelzehrer
Standort sonnig bis halbschattig
Boden humoser, tiefgründiger Lehmboden,
Wasserbedarf normal
Winterhärte frosthart bis -10 °C
Wuchshöhe 40 cm
Lebensdauer zweijährig, Ernte im ersten Jahr
Vermehrung Samen
Befruchtung Fremdbestäubung durch den Wind
Keimfähigkeit der Samen 6 oder mehr Jahre

Aussaatkalender

J F M A M J J A S O N D
Im Haus säen x x
Auspflanzen x x
Aussäen x x x x
Ernten x x x x x x x

Anbau und Pflege

Anzucht

Damit die Samen besser keimen können sie ca eine halbe Stunde vor der Aussaat in warmem Wasser eingelegt werden. Nach dem Keimen können die Setzlinge kühler gestellt werden bei ca 15°C. Vor dem Auspflanzen werden sie abgehärtet. Die Setzlinge werden ausgepflanzt wenn sie ca. 5 cm hoch sind, und die Temperaturen in der Nacht nicht mehr unter 12°C fallen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Wurzeln nicht verletzt werden.

Ins Freiland können sie ausgesät werden, wenn der Boden ca. 7°C warm ist. Unter einer Temperatur von 7°C keimen die Samen schlecht und neigen zum Schiessen. Was wie ein einzelnes Samenkorn aussieht, ist tatsächlich ein Samenknäuel. Daher müssen sie ausgedünnt werden. Das macht man, sobald die Setzlinge ca 4 Blätter haben. Zum Ausdünnen können einfach die Blätter abgeknipst werden, und die Wurzeln können stehen gelassen werden. Das verletzt die Wurzeln der stehen gelassenen Pflanzen nicht. Möchte man die Randen frisch ernten, kann ein kleinerer Abstand zwischen den Pflanzen gewählt werden, werden sie gelagert, sollte der Abstand grösser sein, da die ihre volle Grösse erreichen sollen. Will man fortlaufend die jungen Rüben ernten, kann alle 4 Wochen neu ausgesät werden. Sät man dicht aus, können auch die Blätter als Baby-Leaf geerntet und als Salat verzehrt werden.

Pflege

Randen wachsen in kühleren Regionen langsamer, dafür haben sie dann zarteres Fleisch und die Lagerfähigkeit der Rüben ist besser. Der Boden sollte nicht mit frischem Stallmist gedüngt werden, da dies Krankheiten fördert. Ausserdem kann dadurch der Nitratgehalt in den Blättern erhöht werden. Das Untergraben von verrottetem Mist hingegen ist möglich. Bilden sich die Knollen, kann mit Pflanzenjauche alle 2-3 Wochen gedüngt werden. Randen hat einen hohen Kaliumbedarf. Zu viel Wasser regt die Laubbildung zu stark an, bei zu wenig Wasser werden die äusseren Blätter gelb und die Rüben holzig. Da die Pflanzen Wurzeln bis zu 150 cm Tiefe bilden können, können sie sich sehr gut selbst mit Wasser versorgen. Rande schosst bei plötzlichen kalten Perioden. Damit Luft an die Wurzeln kommen kann, sollte der Boden um die Pflanze regelmässig gelockert werden.

Topfkultur

Für eine Anzucht in Töpfen sollten die Töpfe mindestens 40 cm tief sein, damit sich die Wurzeln gut ausbilden können. Da die Rüben milder schmecken, wenn sie regelmässig feucht gehalten werden, sollte auf dem Balkon regelmässig gegossen werden.

Saattiefe [cm] 1-3
Keimdauer [Tage] 10-12
Keimtemperatur [°C] optimal 20°C
Keimart Dunkelkeimer
Reihenabstand [cm] 20-30
Pflanzenabstand [cm] 5-10
Kulturzeit 3-5 Monate

Mischkultur und Fruchtfolge

Gute Nachbarn Stangenbohne, Buschbohne, Bohnenkraut, Dill, Kohlrabi, Pastinake, Kopfsalat, Zwiebel, Kohlgewächse, Erbsen, Erdbeere
Schlechte Nachbarn Kartoffel, Lauch, Mangold, Spinat, Tomate, Mais, Spargel, Gänsefussgewächs
Vorfrucht Kohlrabi, Radieschen, Kopfsalat, Kohlgewächse, Gurke, Stangensellerie, Knollensellerie
Nachfrucht Gründüngung, Nüsslersalat, Buschbohne, Kohlgewächse, Kohlrabi

Schädlinge und Pflanzenschutz

Bei der Herzfäule verfärbt sich das Herz der Rande schwarz und verfault. Verfault es, deutet das auf Bormangel hin. Bei Kaliummangel schwellt das Blatt an, wird höckerig und hat ein dunkleres Grün als normalerweise. Ragt die Rande zu fest aus der Erde, nagen Mäuse und Vögel daran - Anhäufeln mit Erde hilft. Der Rübenaaskäfer beisst Stücke aus den junen Pflanzen. Die Rübenfliege hingegen frisst die Blätter. Falscher Mehltau ist vor allem bei nassem und kaltem Wetter ein Problem. Auf der Blattunterseite bildet sich dann ein Sporenrasen, und die Blätter rollen sich ein. Als Gegenmassnahme kann mit Schachtelhalmbrühe gespritzt werden.

Im Allgemeinen ist die Rande robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, sofern die Fruchtfolge eingehalten wird und der Boden nicht überdüngt ist. Um Krankheiten vorzubeugen eine Fruchtfolge von 3-4 Jahren zu anderen Gänsefussgewächsen einhalten.

Schädlinge Blattlaus, Eulenraupe, Rübenaaskäfer, Rübenfliege
Krankheiten Blattfleckenkrankheit, Herzfäule, Trockenfäule, falscher Mehltau

Ernte und Verwendung

Am besten schmecken Randen ganz jung, dann sind sie süsslich. Junge Blätter sind essbar. Randen sollte spätestens vor erstem Frost geerntet werden. Werden die Blätter leicht fleckig und verfärben sich braun, können die Rüben geerntet werden. Randen können Nitrat einlagern. Wenn nach warmem, sonnigem Wetter geerntet wird, hat der Stoffwechsel der Pflanze das Nitrat grösstenteils umgebaut, und es kann ohne Bedenken geerntet werden. Reife und unverletzte Rüben können gut gelagert werden. Für die Lagerung die Blätter entfernen.