Tomate

Tomate

Es gibt sehr viele verschiedene Tomatensorten, wobei man grob in zwei verschiedene Gruppen unterteilt: Rispentomaten und Strauchtomaten. Bei den Rispentomaten bildet sich ein hoher Mitteltrieb, von dem Seitentriebe abgehen und die Rispen genannt werden. An den Rispen bilden sich die Früchte. Rispentomaten bilden grosse Früchte und gedeihen besser in Gewächshäusern oder unter Folie. Sie brauchen eine Rankhilfe. Strauchtomaten hingegen haben einen kompakten Wuchs und bilden zahlreiche Seitentriebe, die nicht entfernt werden. Strauchtomaten reifen schnell und gedeihen auch im Freien gut. Im Gegensatz zu Rispentomaten brauchen Strauchtomaten nur wenig Pflege.

Steckbrief

Schwierigkeit mittel
Geeignet für Anzucht in Topf ja
Pflanzengruppe Fruchtgemüse
Pflanzenfamilie Nachtschattengewächs
Nährstoffbedarf Starkzehrer
Standort sonnig und warm
Boden nährstoffreicher, tiefgründiger, gut durchlüfteter Boden
Wasserbedarf hoch, mag keine Staunässe
Winterhärte nicht winterhart, überstehen kurze Zeit bei 1°C, über längeren Zeitraum vertragen sie 10°C
Wuchshöhe unterschiedlich je nach Sorte, von 40-180 cm
Lebensdauer einjährig
Vermehrung Samen
Befruchtung vor allem Selbstbestäubung, auch Fremdbefruchtung durch Insekten kann vorkommen
Keimfähigkeit der Samen 4-6 Jahre

Aussaatkalender

J F M A M J J A S O N D
Im Haus säen x x x
Auspflanzen x x
Aussäen
Ernten x x x x

Anbau und Pflege

Anzucht

Wenn Tomaten in magerer Anzuchterde angepflanzt werden, werden die Setzlinge dazu angeregt, kräftige Wurzeln zu bilden. Damit die Setzlinge robust werden, brauchen sie einen hellen Standort. Da die Tomate ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden. Nach der Keimung können die Setzlinge etwas kühler gestellt werden bei ca 15°C. Sobald die Tomaten die ersten Blattpaare nach den Keimblättern haben (ca nach 2-3 Wochen), werden sie vereinzelt. Dabei werden die Wurzeln halbiert, damit das Wurzelwachstum angeregt wird. Beim Vereinzeln werden die Pflanzen tief gestellt, s.d. gerade noch die ersten Blätter aus der Erde schauen. Vor dem Auspflanzen müssen die Pflanzen abgehärtet werden. Dazu die Pflanzen den Tag hindurch nach draussen stellen. Die Tomaten werden nach dem letzten Frost, also nach den Eisheiligen Mitte Mai, nach draussen gepflanzt. Vor dem Pflanzen sollte der Boden gedüngt werden. Werden die Setzlinge kurz vor dem Auspflanzen mit Trockenheit konfrontiert, wird das Wurzelwachstum angeregt. Die Setzlinge werden tief (bis zu den ersten Blättern) und etwas schräg in die Erde gesetzt, damit sich mehr Wurzeln bilden können. Nach 3-4 Wochen können die Pflanzen angehäufelt werden.

Pflege

Die Pflanzen brauchen eine Stütze, dazu eignen sich z.B. Stützpfähle oder Schnüre, die oben in Gewächshäusern angemacht sind. Rispentomaten werden ausgegeizt, dabei werden sogenannte Geiztriebe entfernt, die sich zwischen Seitentrieb und Haupttrieb bilden. Im Spätsommer kann ausserdem die Spitze vom Haupttrieb zwei Blätter über dem höchsten Fruchtstand abgeknipst werden. Auch Triebe, die aus dem Boden kommen, sollten entfernt werden. Das Ausgeizen sollte am besten bei trockenem Wetter und am Morgen gemacht werden, weil dann die Geiztriebe besser brechen. Ausserdem sollten die Geiztriebe nicht allzu gross sein, da sich ansonsten zu grosse Wunden bilden können. Die ausgegeizten Triebe können gut als Mulch und Dünger für die Tomaten gebraucht werden. Es gilt die Regel: je enger die Pflanzen stehen, desto mehr muss ausgegeizt werden. Strauchtomaten müssen im Gegensatz zu Rispentomaten nicht ausgegeizt werden. Im Gegensatz zu Rispentomaten hört ihr Wachstum von selber auf, sie entspitzen sich als quasi selbst. Auch Geiztriebe entwickeln sie nur wenige. Die Blätter unter dem untersten Fruchtstand können entfernt werden. Das hilft der Luftzirkulation und somit der Vorbeugung gegen Krankheiten.

Damit sich Früchte bilden müssen die Blüten bestäubt werden. Die Tomate ist ein Selbstbestäuber und die Bestäubung geschieht im Freien durch den Wind oder durch Insekten wie Hummeln. Im Gewächshaus muss unter Umständen nachgeholfen werden, z.B. durch mehrmaliges Anstossen der Pflanze.

Tomaten mögen keine nassen Blätter, daher beim Giessen nur die Wurzeln nässen, und nicht die Blätter. Ausserdem sollte lieber regelmässig gegossen werden, statt dass die Pflanzen überschwemmt werden. Mulch kann dabei helfen die Erde feucht zu halten. Die Pflanzen sollten nur dann gegossen werden, wenn sie am Morgen die Blätter hangen lassen. Wenn man zuviel giesst, wird der Geschmack der Früchte wässrig.

Die Pflanzen brauchen regelmässigen Dünger, es kann alle 3-4 Wochen zB in Form von Pflanzenjauchen gedüngt werden. Sobald sich die ersten Früchte bilden, kann ein kaliumreicher Dünger gegeben werden. Die Düngung regt die Blüten und Fruchtbildung an. Sind die Blätter eingrollt, kann das ein Zeichen dafür sein, dass zuviel gedüngt wurde. Werden hingegen die Blätter gelb, kann das auf einen Nährstoffmangel hindeuten.

Saattiefe [cm] 1
Keimdauer [Tage] 6-10
Keimtemperatur [°C] 20-25
Keimart Lichtkeimer
Reihenabstand [cm] 60
Pflanzenabstand [cm] 60
Kulturzeit 6-7 Monate

Mischkultur und Fruchtfolge

Eine Mischkultur mit Ringelblumen kann die Tomate vor Krankheiten schützen.

Gute Nachbarn Ringelblume, Basilikum, Stangenbohne, Buschbohne, Kohlgewächse, Karotte, Lauch, Petersilie, Kopfsalat, Stangensellerie, Knollensellerie, Spinat, Zwiebel, Knoblauch, Chicorée, Mais, Radieschen, Rettich, Spargel, Spinat
Schlechte Nachbarn Erbsen, Fenchel, Gurke, Kartoffel
Vorfrucht Kohlrabi, Radieschen, Kopfsalat, Spinat
Nachfrucht Gründüngung, Hülsenfrüchte, Spinat, Nüsslersalat

Schädlinge und Pflanzenschutz

Tomaten sind anfällig auf Pilzerkrankungen, wenn sie Regen ausgesetzt sind. Daher sollte die keinem direkten Regen ausgesetzt sein, und beim Giessen sollten nur die Wurzeln, nicht aber die Blätter gegossen werden. Eine Mischkultur mit Ringelblumen kann die Tomate vor Krankheiten schützen. Viruserkrankungen an Tomaten zeigen sich dadurch, dass junge Blätter an der Spitze kräuselig gewellt sind. Ausserdem sind Aufhellungen an den Pflanzenadern sichtbar. Befallene Pflanzen sollten entfernt werden, damit sie keine anderen Pflanzen anstecken können. Gewellte Blätter können aber auch physiologische Ursachen haben. Botrytis zeigt sich bei den Tomaten mit hellen Ringen, die sich gelb oder orange färben. Nicht befallene Teile der Früchte können ohne Bedenken gegessen werden. Echter Mehltau kann zu Ertragseinbussen führen, und tritt vorallem bei trockener Luft auf. Um Krankheiten zu verhindern, sollten Tomaten nicht drei Jahre nacheinander an derselben Stelle gepflanzt werden.

Schädlinge Spinnmilbe, weisse Fliege, Zwergzikade, Blattlaus, Kartoffelkäfer
Krankheiten Kraut- und Braunfäule, Botrytis, Grünkragen, Wasserkrankheit, Blütenendfäule, Samtfleckenkrankheit, Korkwurzelkrankheit, echter Mehltau, falscher Mehltau, Blattfleckenkrankheit, Fuss- und Wurzelfäule, Gurkenmosaikvirus, Kartoffelmüdigkeit, Mosaikvirus

Ernte und Verwendung

Tomaten können laufend geerntet werden sobald die Früchte rot sind. Im Herbst können dann alle Früchte geerntet werden, auch noch grüne Früchte. Die Früchte reifen danach noch nach und werden rot. Die Nachreifung kann beschleunigt werden, indem man die unreifen Tomaten neben Äpfel oder Bananen legt. Diese Früchte stossen das Reifegas Ethylen aus, welches die Tomaten schneller nachreifen lässt. Die reifen Früchte können einige Tage im Kühlschrank gelagert werden. Um Tomaten zu lagern, kann man sie einmachen oder auch dörren.