Kopfkohl

Kopfkohl

Als Kopfkohl gelten z.B. Rotkohl, Weisskohl, Spitzkohl und Wirsing. Kopfkohl ist ein Starkzeher, wobei Weisskohl am meisten Stickstoff braucht, Rotkohl und Wirsing brauchen etwas weniger. Kopfkohl kann bei einer guten Planung fast das ganze Jahr lang geerntet werden.

Steckbrief

Schwierigkeit mittel
Geeignet für Anzucht in Topf möglich, aber schwierig
Pflanzengruppe Kohlgewächse
Pflanzenfamilie Kreuzblütler
Nährstoffbedarf Starkzehrer
Standort sonnig, Halbschatten
Boden humusreicher, nährstoffreicher, schwerer und fester Lehmboden mit gutem Wasserhaltevermögen
Wasserbedarf hoch, konstante Bodenfeuchte
Winterhärte bedingt winterhart
Wuchshöhe 30-70 cm
Lebensdauer zweijährig
Vermehrung Samen
Befruchtung Fremdbefruchtung
Keimfähigkeit der Samen mindestens 6 Jahre

Aussaatkalender

J F M A M J J A S O N D
Im Haus säen x x x x
Auspflanzen x x x x x x
Aussäen x x x
Ernten x x x x x x x

Anbau und Pflege

Anzucht

Im Jahr vor der Pflanzung kann Kompost und Mist in den Boden eingearbeitet werden. Kopfkohl wird in Saatschalen vorgezogen, und erst wenn die Setzlinge genügend gross sind werden sie ausgepflanzt. Nachdem die Pflanzen Keimblätter gebildet haben, sollten die Setzlinge etwas kühler gestellt werden (12-14°C). Es ist sehr wichtig, dass die Erde, in der der Kohl angezogen wird, frei von Kohlhernie ist. Wurden die Setzlinge im Haus an der Wärme gezogen, sollten sie vor dem Auspflanzen abgehärtet werden.

Wenn die Setzlinge 3-4 echte Blätter haben, werden sie ausgepflanzt. Damit die Kohlfliege keine Eier in den Boden legen kann, kann nach dem Auspflanzen ein Kragen um die Pflanze angebracht werden. Beim Auspflanzen sollte vorher das Pflanzloch mit Wasser gegossen werden, danach werden die Pflanzen eingesetzt. Die Pflanzen werden so tief gesetzt, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht.

Pflege

Die Pflanzen sollten nicht austrocknen. Während der Kopfbildung haben sie einen hohen Wasserbedarf. Wenn es nach einer Trockenperiode viel regnet, können die Köpfe aufplatzen. Kopfkohl braucht einen gut belüfteten Boden, daher sollte der Boden regelmässig gelockert werden. Während der Wachstumsphase den Kohl anhäufeln, damit die Standfestigkeit verbessert wird. Welke Blätter können entfernt werden. Kopfkohl kann regelmässig (alle 2-3 Wochen) mit Pflanzenjauche gedüngt werden.

Saattiefe [cm] 0.5-2
Keimdauer [Tage] 5-8
Keimtemperatur [°C] 15-20
Keimart Dunkelkeimer
Reihenabstand [cm] 50
Pflanzenabstand [cm] 60
Kulturzeit 4-5 Monate

Mischkultur und Fruchtfolge

Der Geruch von Tomaten, Karotten und Sellerie kann Kohlweisslinge und Kohlfliegen abhalten, da sie so den Kohl nicht so gut finden. Auch Lavendel, Ysop und Borretsch eignen sich dazu Schädlinge durch ihren Duft fernzuhalten. Die ausgegeizten Triebe der Tomaten können als Mulch verwendet werden, so lassen sich ebenfalls Schädlinge fernhalten. Kopfkohl eignet sich gut als Vorfrucht, da er den Boden gut durchlockert. Als Vorfrucht vor dem Kopfkohl eignet sich eine Gründüngung.

Gute Nachbarn Buschbohne, Erbsen, Karotte, Kopfsalat, Stangensellerie, Knollensellerie, Spinat, Tomate, Mangold, Endivie, Rhabarber, Dill, Gurke, Kamille, Koriander, Kümmel, Pfefferminze, Radieschen, Rettich, Kopfsalat, Salbei, Gurke, Mangold, Wermut, Rhabarber, Lavendel, Ysop, Borretsch
Schlechte Nachbarn Erdbeere, Knoblauch, Kohlgewächse, Zwiebel
Vorfrucht Hülsenfrüchte, Radieschen, Spinat, Erbsen, Stangensellerie, Karotte, Kopfsalat
Nachfrucht Nüsslersalat, Spinat

Schädlinge und Pflanzenschutz

Als Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge von Kohlgewächsen muss eine Fruchtfolge von 3 Jahren eingehalten werden. Falls Krankheiten im Boden aufgetreten sind, sollte erst nach 5-6 Jahren wieder Kohl angepflanzt werden, bei Kohlhernie muss sogar 7 Jahre gewartet werden.

Schädlinge Kohlweissling, Kohlfliege, Kohlblattlaus, Eulenraupe, Schnakenlarve, weisse Fliege, Erdfloh, Schnecke, Kohldrehherzmücke, Erdraupe, Kohleule
Krankheiten echter Mehltau, falscher Mehltau, Blattfleckenkrankheit, Weissrost, Kohlhernie, Blattfleckenkrankheit

Ernte und Verwendung

Kopfkohl kann auch schon geerntet werden, bevor sich ein Herz bildet. Am besten erntet man den Kohl, wenn die Köpfe ausreichend gross sind und noch fest verschlossen sind. Er sollte frühzeitig geerntet werden, bevor die Köpfe platzen. Darauf ist besonders bei viel Regen zu achten, da in dieser Zeit die Köpfe leicht platzen. Herbstsorten sind robuster und platzen nicht so schnell auf. Frühkohl ist nicht gut lagerbar, mittelfrühe Sorten lassen sich etwas länger lagern, und Herbstsorten sind gut lagerbar. Damit Kohl optimal lagerbar sind, sollten die Köpfe gut ausreifen. Der Kopfkohl wird dunkel gelagert. Winterkohl verträgt Frost gut und schiesst nicht so schnell. Daher kann er auch bei Frost stehen gelassen werden. Nach der Ernte sollten die Wurzeln ausgegraben werden, damit sich keine Krankheiten ausbreiten.